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Jahrestagung 2023


 

Methodische Voraussetzungen vergleichender Analysen:
Total Comparability Error

 

Gemeinsame Tagung der Arbeitsgemeinschaft sozialwissenschaftlicher Institute (ASI) und der
DGS-Sektion „Methoden der empirischen Sozialforschung“ 

21. bis 22. September 2023 an der Technischen Universität Dresden

 

Bereits Émile Durkheim betonte die Bedeutsamkeit der komparativen Methode für die sozialwis-senschaftliche Forschung. Vergleiche erlauben etwa die Analyse des Einflusses von sozialen Meso- und Makrokontexten auf die individuelle Handlungswahl sowie die Entwicklung von Einstellungen und Werten. Besondere Herausforderungen zeigen sich, wenn zusätzlich intraindividuelle Vergleiche über die Zeit hinweg von Interesse sind, etwa bei der Analyse von Entwicklungsverläufen. Für systematische Vergleiche aller Art steht der empirischen Sozialforschung ein zusehends ausdifferenziertes Methodeninstrumentarium zur Verfügung, das auf dieser Tagung diskutiert werden soll.

Allerdings setzen valide Vergleiche eine Reihe von Bedingungen voraus, die bislang nicht hinreichend in einem umfassenden Qualitätskonzept integriert sind. Vor diesem Hintergrund widmet sich die Tagung, in Anlehnung an die Total Survey Error (TSE) Heuristik, den Möglichkeiten der Entwicklung und Anwendung eines Total Comparability Error (TCE) Konzepts in der komparativen Sozialforschung. Während der TSE-Ansatz den konzeptionellen Rahmen für die valide Generalisierung der Ergebnisse auf eine Population und das interessierende Konzept definiert, soll der TCE auf die Vergleichbarkeit von (Individual-)Daten und Kontexten fokussieren, und die Validität von Messungen und Analysen bei systematischen Vergleichen diskutieren.

Die Beiträge der Tagung beleuchten methodische Voraussetzungen und Verfahren valider Vergleiche, Fehlerquellen in der Messung und verschiedene Aspekte von Repräsentativität. 


 

 

Programm


 

Donnerstag, 21. September 2023

ab 10:00 Registrierung und Empfang
10:15

Eröffnung

 

Aufnahmeanträge für die Methodensektion der DGS

10:30

An index for assessing selection bias in non-probability samples: A validation study and a real-world application.
Sabine Zinn & Angelina Hammon
Sozio-ökonomisches Panel am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin

11:00

Zur Validität der Gewichtung der Items für den Lebensstandard
Halil Duran
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

11:30

Soziale Variabilität im Zeitalter der Regression – wie wir einem Paradigma des Durchschnittlichen entkommen können
Daniel Gotthardt, Christoph Naefgen & Anne Reinarz
Universität Hamburg

12:00

Privatsphäre-Bewusstsein – Messung, Validierung und interkulturelle Vergleichbarkeit
Robert Neumann, Hagen von Hermanni & Guido Mehlkop
TU  Dresden & Universität Erfurt

12:30

Messinvarianztestung mittels latenter Klassenanalyse am Beispiel von Lebensstilen
Alice Barth
Universität Bonn

13:00 - 14:00  Mittagspause
14:00

Keynote

Eldad Davidov

14:45  Pause
  Session 1
15:00

A data-driven approach for determining source proportion in mixed-method studies
Anuja Hariharan, Jenny Geiger, Alexandra Wachenfeld-Schell
GIM - Gesellschaft für Innovative Marktforschung mbH

15:30

Ex-post Harmonisierung von Fragen zum gleichen Konstrukt mit Equating und Linear Stretching – Ist fehlende Populationsinvarianz ein Problem?
Matthias Roth & Ranjit K. Singh
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

16:00 Grenzen der Vergleichbarkeit von räumlichen Indikatoren – Das "Modifiable Areal Unit Problem" (MAUP) am Beispiel der Berechnung eines Segregationsindexes
Hinrich Wildfang

FOM Hochschule Hamburg

16:30 Die vergessene „Institutshandschrift“ (einer Brücke zu amtlichen Statistik)
Klaus Allerbeck

Goethe-Universität Frankfurt a.M.

17:00  Pause
17:15 Verleihung des ASI-Nachwuchspreises
18:00 Mitgliederversammlung der Sektion „Methoden der empirischen Sozialforschung“
19:30 Abendessen

 

 

Freitag, 22. September 2023

  Session 2
 9:30 Does mode really matter? Vergleichbarkeit von Umfragedaten aus unterschiedlichen Erhebungsmodi

Ayline Heller, Peter Schmidt & Elmar Brähler
GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Universtität Gießen, Universität Mainz & Universität Leipzig 

10:00 Die Vergleichbarkeit von Survey Modes. Interdependenzen zwischen Mess- und Repräsentationseffekten
Heinz Leitgöb

Universität Leipzig & Goethe Universität Frankfurt

10:30 Praktische Signifikanz von unterschiedlichen Methoden der Messinvarianzanalyse im Vergleich
Natalja Menold

Technische Universität Dresden

11:00  Pause
11:30 Messinvarianz von sozialem Vertrauen und subjektivem Wohlbefinden im ESS 6
Dorothea Müller

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

12:00 Messung von sechs Facetten der Neugier in zwei Ländern und über verschiedene soziodemografische Gruppen
David J. Grüning & Clemens M. Lechner 

GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften & Universität Heidelberg

12:30  Mittagspause
13:00 Stadtführung Dresden
15:00 Ende der Tagung