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Abstract 


 

 

Does mode really matter? Vergleichbarkeit von Umfragedaten aus unterschiedlichen Erhebungsmodi 

Ayline Heller, Peter Schmidt & Elmar Brähler 
Universtität Gießen, Universität Mainz & Universität Leipzig

pdf-Präsentation

 

Aus Effizienz- und Kostengründen sowie befeuert durch die Corona Pandemie wird in den vergangenen Jahren anstelle von aufwendigen face-to-face Befragungen vermehrt auf online (Panel-)Umfragen zur Erhebung von Einstellungsdaten gesetzt. Diese unterscheiden sich nicht nur in der Stichprobenziehung (probablity vs. non-probability samples; Schwierigkeit der Erreichbarkeit verschiedener Subpopulationen), sondern häufig auch im evozierten Antwortverhalten, das u.a. durch modusabhängige response biases, wie sozialer Erwünschtheit, „recklessness“ oder Interviewer:inneneffekte,  aber auch durch Präsentationseffekte, z.B. vertikaler statt horizontaler Darstellung der Antwortoptionen, beeinflusst werden kann. Messinvarianztestungen identischer Fragebögen mittels MGCFA und MGSEM über verschiedene Erhebungsmodi hinweg können einen ersten Aufschluss über Konstruktäquivalenz und damit über die Vergleichbarkeit der erhobenen Daten geben. Am Beispiel des „Fragebogens zur rechtsextremen Einstellung – Leipziger Form“ sowie der „Kurzskala Autoritarismus“, die beide 2022 sowohl bevölkerungsrepräsentativ in einer face-to-face Befragung als auch zeitgleich in einem online Panel erhoben wurde, werden Nutzen und Grenzen der Messinvarianztestung im Bereich der Vergleichbarkeit unterschiedlicher Erhebungsmodi diskutiert. Dafür wird ferner ein Ausblick gegeben, welche Fehlerquellen zusätzlich zur Messinvarianz bei der Zusammenführung von Daten aus unterschiedlichen Quellen berücksichtigt werden sollten und wie mit fehlender Invarianz umgegangen werden kann.